LAMBACH. Lambacher Bürgermeisterin macht Platz für 75-jährigen Quereinsteiger
Oberösterreichisch Nachrichten vom 6.5.2021
- Bürgermeisterin Petra Marischka
Ihre Entscheidung hat Bürgermeisterin Petra Marischka (SPÖ) bei einer Parteiklausur bekannt gegeben. Die vom Gemeinderat gewählte Ortschefin, der Klaus Hubmayer zu Jahresbeginn das Amt übertrug, wird bei der Wahl am 26. September nicht mehr antreten. “Es hat innerhalb der SPÖ weder Diskussionen noch Unstimmigkeiten gegeben. Warum ich mich nicht mehr aufstellen lasse, hat ausschließlich private und familiäre Gründe”, betont Marischka.
Die Amtsgeschäfte würden ihr Spaß machen: “Ich werde auch nicht nachlassen. Bis zur konstituierenden Sitzung bin ich mit vollem Einsatz dabei”, erklärt die politische Quereinsteigerin, der viele dieses Amt nicht zugetraut hatten, wie sie von sich aus betont.
Gantze mag keine halben Sachen
In ihrer Partei macht die Kindergartenhelferin Platz für Peter Gantze (75), der sich trotz seines Alters in der Lage sieht, das Bürgermeisteramt eine volle Periode auszuüben: “Ich heiße Gantze und halbe Sachen mag ich nicht”, antwortete der SPÖ-Kandidat auf die Frage, ob er es wirklich ernst meine mit seiner Kandidatur.
Der pensionierte Produktmanager und Fluglehrer stammt aus Linz. Bis zu seiner Übersiedlung im Jahr 2014 nach Lambach lebte er in der Salzburger Gemeinde Adnet, wo er auch als Vizebürgermeister amtierte. “Ich hatte in meiner eigenen Partei nicht nur Freunde – besonders nach meinem Engagement für ein ÖVP-Mitglied beim Volksanwalt. Der Mann hatte von der Gemeinde Schadenersatz gefordert.”
Mit dieser Anekdote möchte Gantze sein Verständnis von Politik deutlich machen. Das Wort Wahlkampf lehnt er ebenso ab wie den Begriff des politischen Gegners: “In meiner Welt heißt es Wahlinformation und Mitbewerber.”
Zuletzt rief Gantze eine Denkfabrik ins Leben. Diese will er als überparteiliche Plattform verstanden wissen. Die Gestaltung leerer Auslagen am Lambacher Marktplatz bildete den Anfang, weitere Aktivitäten sollen folgen.
Neben Gantze geht für die ÖVP mit Hannes Moser als Spitzenkandidaten ein weiterer “Zuagroaster” ins Rennen. Nach dem Verzicht von Hans Gibitz schicken die Lambacher Blauen, wie berichtet, das freiheitliche Urgestein Elfriede Waldhör in den Wahlkampf. Ob die Neos erneut kandidieren werden, entscheide sich erst in den nächsten Tagen, betont Markus Hufnagl vom Landesvorstand. Der einzige Neos-Mandatar Johann Fuchs beendet sein Engagement aus beruflichen Gründen.