Der Porzellanladen MAN Steyr
Wenn Kommunikation schief läuft
Es gibt viele Meinungen zu dem Thema. Viele findet Ihr zB unter Kontrast.at – Debatten beleben.
Ich habe persönlich habe versucht, das Ganze ironisch, witzig darzustellen. Wie ist Eure Meinung dazu?
Ich freue mich über Eure Nachrichten an
Der Porzellanladen „MAN – Steyr“
Da war einmal ein netter, erfolgreicher Porzellanladen in Steyr, der seinen Eigentümern und Mitarbeitern gute Erfolge bescherte. Plötzlich auftauchende (wirtschaftliche?) Probleme wollten übermotivierte Manager mit aller „Stärke“ lösen. Obwohl es gültige Verträge über eine längere Bestandsgarantie diese „Laden“ gab, agierte man als Elefant „ Kollateralus“ im Porzellanladen und wollte als „der Stärkere“ einfach diesen Laden schließen. Das wiederum rief den nächsten Elefanten „Sogehtnix“ auf die Bühne bzw. in den Laden – die Gewerkschaft in Form der Betriebsräte. Natürlich musste man ein Gegengewicht schaffen, jedoch wäre ein Tierbändiger besser gewesen als ein weiterer Elefant, der den Scherbenhaufen durch falsch verstandene Sturheit noch erhöhte. Und dann kam noch ein dritter Elefant in den Laden, nämlich „Lupus“, der schlau sein wollte, aber übersah, dass seine Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat von „Kollateralus“ bekannt und daher nicht gerade vertrauensfördernd war. Schlussendlich, menschlich verständlich, aber nicht gerade sehr nützlich, kam der Elefant „Allesaus“ als Mitarbeiterarmee und nahm Kurs auf die Steilklippen wie eine Schar Lemminge. Im Laden blieb daher kein einziges Gefäß heil, der Scherbenhaufen war unübersehbar. Und jetzt? Jetzt braucht es keinen Zirkusdirektor oder Dompteur, jetzt braucht es einen Elefantenflüsterer, der die vier Elefanten behutsam aus dem Laden führt, sie an einen Tisch bringt und nach getaner und erfolgreicher Arbeit (Kompromisse, Weiterbestand) ihnen Besen und Schaufel in die Hand drückt und selbst Hand anlegt, um den Scherbenhaufen zu beseitigen und um den Laden wieder in Schuss zu bringen. Hoffentlich findet sich bald ein „Elefantenflüsterer“! Das wäre eine Aufgabe für die Politik, aber unaufgeregt und ohne Schuldzuweisungen!
P. Gantze
Sand 34
4650 Lambach
Aktuelle Berichte 04/2021 aus Kontrast.at:
MAN kassiert öffentliche Aufträge um 180 Millionen Euro Steuergeld, aber will tausende heimische Jobs streichen. Die Causa war am gestern Thema im oberösterreichischen Landtag. Die SPÖ beantragte, Landes-Aufträge nur mehr dann an MAN zu vergeben, wenn die Jobs in Steyr bleiben. So könne man den deutschen Konzern unter Druck setzen. Aber die schwarz-blaue Landesregierung blockierte den Lösungsvorschlag. ÖVP, FPÖ und Grüne verhinderten außerdem freiwillige Corona-Lollipop-Tests in Kindergärten und den Ausbau von Vorsorge-Untersuchungen.
MAN-Konzern will in Steyr trotz Milliarden-Umsatz zusperren
Es geht um viel: Bei MAN-Steyr arbeiten 2.300 Arbeiter und Angestellte, bundesweit hängen 8.400 Jobs und eine Wirtschafts-Leistung von fast einer Milliarde Euro am Werk. Die Belegschaft in Steyr erwirtschaftete zuletzt einen Gewinn von 20 Millionen Euro. Und der MAN-Mutterkonzern „Traton“ machte allein im jungen Jahr 2021 schon 6,5 Milliarden Euro Umsatz, mehr als erwartet. Trotzdem will der Konzern das Werk in Oberösterreich zusperren und stattdessen billiger im Ausland produzieren, um den eigenen Profit noch weiter zu steigern.
Was macht der oberste Vertreter des Bundeslandes, Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), um das zu verhindern? Das wollte SPÖ-Klubobmann Michael Lindner in der Landtagssitzung am Donnerstag von Stelzer wissen.
Öffentliche Aufträge aus Steuergeld an MAN nur, wenn die Jobs in OÖ bleiben? Landesregierung blockiert Vorschlag
Lindner fragte in seiner dringlichen Anfrage, wie viele MAN-Fahrzeuge sich im Fuhrpark des Landes befinden. 711 von 1.210 Landes-Fahrzeugen sind aus dem VW-Konzern, zu dem auch MAN gehört. Bei den öffentlichen Landesbetrieben stammen 548 von 1.300 Fahrzeugen von VW. Dazu kommen noch Gemeinden, Feuerwehren und weitere öffentliche Stellen, die wohl auch kräftig beim MAN-VW-Konzern einkaufen.
„Wenn wir MAN-Steyr nicht mit Förderungen zum Bleiben bewegen können, dann müssen wir unsere Marktmacht in die Waagschale werfen“, sagt SPÖ-Klubobmann Lindner. Seit März 2019 kassierte MAN österreichweit öffentliche Aufträge im Wert von 180 Millionen Euro. Lindner: „Die intensive Partnerschaft von Bund, Land und Gemeinden mit MAN ist keine Einbahnstraße!“
Neben den millionenschweren Staatsaufträgen staubte der MAN-Konzern auch Forschungsförderungen (2,4 Mio.) und Corona-Hilfen für die Kurzarbeit (11 Mio.) ab.
Das Land hätte mit den öffentlichen Geldern also geeignete Druckmittel, aber die schwarz-blaue Landhauskoalition will sie nicht nutzen. Die SPÖ forderte in einem Dringlichkeitsantrag,
Aufträge und Förderungen aus Steuergeld bevorzugt an jene Unternehmen zu vergeben, die für Arbeitsplätze in der Region sorgen. In anderen Worten: Millionen-Aufträge des Landes sollen nur dann an MAN gehen, wenn die Jobs in Steyr bleiben. ÖVP, FPÖ und Grüne stimmten gegen den Lösungsvorschlag – Antrag abgelehnt.