SP-Chef Gantze stärkt Hannes Moser (VP) im Streit mit der “Liste für Lambach” den Rücken.
Von Erik Famler, 02. Januar 2023, 04:30 Uhr
WELS. SP-Chef Gantze stärkt Hannes Moser (VP) im Streit mit der “Liste für Lambach” den Rücken.
Dem Lambacher SP-Chef Peter Gantze reicht es. Ihn ärgern die Querschüsse aus den Reihen der “Liste für Lambach” gegen Bürgermeister Hannes Moser (VP), und sie lassen Gantze für den politischen Mitbewerber Partei ergreifen: “Moser ist okay. Er ist ein Mensch, der mit vollem Einsatz für die Gemeinde arbeitet.” Er, Gantze, sei ein Verfechter des Miteinanders. “Und wir alle wollen doch was weiterbringen”, appelliert er an die “LfL”-Mandatare und deren Sprecher Walter Topf.
Auslöser der ungewohnten Loyalitätsbezeugung war ein Streit um den geplanten Generationenpark. Wie berichtet, soll dieser auf Stiftsgrund errichtet werden, was die “Liste für Lambach” ablehnt. Der Standort am Fuße des Stiftsberges unterhalb der Bundesstraße 144 missfällt nicht nur der Bürgerliste, sondern stößt auch bei den Freiheitlichen auf Widerstand.
Gantze wiederum versteht die Aufregung nicht: “Das Thema wurde lediglich vertagt, was aber nicht heißt, dass der Standort schlecht ist. Wir halten ihn für geeignet und werden den Generationenpark gemeinsam mit der ÖVP auch beschließen.”
Ihn habe ein Detail im Pachtvertrag gestört, darum habe man die Debatte an den zuständigen Ausschuss verwiesen. “Die 25 Jahre dauernde Unkündbarkeit haben wir herausreklamiert. Der Vertrag wird nun jederzeit kündbar sein. Unser Vorschlag einer Luftgütemessung wurde ebenso befürwortet. Die in der Sitzung behauptete Umwelt- und Gesundheitsgefährdung halte ich für stark übertrieben.” Gantze erinnert auch daran, dass die Klostergarten-Pläne an derselben Stelle noch vor der Wahl einstimmig beschlossen wurden.
Auch in einer anderen Debatte zeigt sich die SP-Ortspartei gleichauf mit der Bürgermeisterpartei. Die Pläne eines Hausbesitzers für ein Asylheim stoßen auch bei den Roten auf Ablehnung. Wie berichtet, bot der neue Eigentümer des ehemaligen NKD-Marktes der Republik seine Immobilie zur Unterbringung von Flüchtlingen an. Aus den Reihen der Bürgerliste wurde deshalb der Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit laut.
Gantze präzisiert: “Gegen die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen gibt es keine Einwände. Da sind wir uns alle einig, und das gilt auch für die FPÖ. Es darf aber nicht sein, dass hier ein Massenquartier entsteht.” Schon jetzt biete Lambach Platz für 90 Asylwerber.
Sozialfonds hilft schnell
Wie eng das Verhältnis zwischen VP und SP inzwischen ist, zeigt die Gründung eines Sozialfonds. Die von Gantze in Spiel gebrachte schnelle Hilfe für bedürftige Mitbürger habe Moser aufgenommen und voll unterstützt: “Jetzt haben wir einen Topf mit 30.000 Euro, der für soziale Zwecke geschaffen wurde.” Den mit Sparkassengeldern gespeisten Fonds verwaltet ein Verein. Wem konkret geholfen wird, entscheide ein unpolitisch besetzter Beirat.